Der Ring – Symbol der Liebe, der Verbundenheit, der Zusammengehörigkeit, der Treue. Ringe gibt es seit über 21.000 Jahren und ihnen wurden im Laufe der Jahrtausende verschiedene Bedeutungen angedacht. Der Ring galt als Zeichen des Wohlstandes, der Macht und Würde aber auch der Ewigkeit. Ringe, als Familienstandsanzeiger, sind eben so lange zurückzuverfolgen. Ursprünglich nur von Bräuten getragen, galten sie als Zeichen von Besitz. Eine Frau, die einen Ring trug, war weithin sichtbar vergeben.

Heute tragen auch die Ehemänner einen Trauring. Ob er an der linken oder rechten Hand getragen wird, ist zum einen eine Geschmacks- zum anderen eine Traditionsfrage. In den USA, Italien und Spanien wird der Trauring am linken Ringfinger getragen; in Deutschland hingegen am rechten. Einig ist man sich jedoch, dass es der Ringfinger sein muss. Diesem dachten schon die Römer und Ägypter eine besondere Bedeutung zu: Sie waren davon überzeugt, dass der 4. Finger einer Hand direkt mit dem Herzen verbunden sei.

Den „richtigen“ Trauring zu finden ist nicht leicht. Als Zeichen der Liebe, ohne Anfang und ohne Ende, soll er etwas ganz Besonderes sein. Bei der vielfältigen Auswahl heutzutage, fällt die Wahl schwer. Zunächst stellt sich die Frage nach dem Material. Klassische Materialien sind Gold, Silber, Platin, Titan und auch Edelstahl. Eher ungewöhnlich dagegen sind Meteorit, Mokume Ganze, Damaszener Stahl oder Elfenmetall.

Gold ist nach wie vor das beliebteste Material für Trauringe. Aber Gold nicht gleich Gold. Gold gibt es in vier Legierungen: 333-, 585-, 750- und 999- Gold. Neben dem klassischen warmen Farbton Gelbgold werden auch Roségold, Apricotgold, Rotgold, Graugold und Weißgold als extravagante Abwandlungen angeboten. Letzteres – das Weißgold – ist inzwischen sehr beliebt. Es ist eine Legierung und entsteht durch das Hinzufügen des Edelmetalls Palladium. (Eine Legierung mit unedlen Metallen wie Mangan ist eher minderwertig.) Platin ist nach Rhodium das wertvollste Edelmetall, hat einen grau-weißen Schimmer und besticht durch seine Widerstandsfähigkeit was auf seine Reinheit von 95 Prozent zurückzuführen ist. Trauringe aus Platin erleiden im Laufe der Jahre keinen Materialverlust, sind korrosionsbeständig und hypoallergen. Platin gilt als König der Edelmetalle – es ist rein, selten, schwerer als Gold und die Trauringe sind dementsprechend preisintensiver.

Eheringe aus Silber sind eher selten. Silber besticht zwar durch sein hohes Reflexionsvermögen und hat den Vorteil, dass es nicht rosten kann, jedoch läuft es mit der Zeit an. Ein weiteres – ebenfalls hell glänzendes – Material für Trauringe ist Titan. Optisch dem Weißgold und Platin ähnlich, überzeugt es durch seine Kratzfestigkeit aufgrund seiner großen Härte; sein geringes Gewicht und seine Hautverträglichkeit (hypoallergen). Eine weitere Option sind Trauringe aus Edelstahl. Edelstahl ist zwar kein Edelmetall, hat aber als Schmuckmetall einen nennenswerten Stellenwert bekommen. Unter Edelstahl versteht man im Allgemeinen Stahlsorten, die einen Phosphor- und Schwefelgehalt unter 0,025 Prozent, ein gleichmäßiges, von nichtmetallischen Einschlüssen freies Gefüge und gute Oberflächenbeschaffenheit aufweisen. Der größte Vorteil aber von Trauringen aus Edelstahl ist der geringe Preis. Bei der Frage, welches Material am besten geeignet scheint, solltet ihr auch euren Teint beachten. Dunklen Hauttypen stehen die warmen Goldtöne besser als Weißgold und Platin, welche gut zu den hellen Hauttypen passen.

Wenn ihr euch für ein bzw. zwei Materialien (bicolor Ring) für euren Trauring entschieden habt, folgt die Frage nach der Ringform und der Verzierung. Soll es ein Memoire-Ring sein – ein (rundum) mit Diamanten besetzter Ring; ein Solitär – ein eher schlichter Ring mit nur einem Diamanten oder ein Spannring mit einem kleinen eingespannten Brillianten? Möchtet ihr überhaupt Diamanten auf dem Ring haben, oder eher „nur“ einen bicoloren Ring oder beides? Und natürlich solltet ihr dabei auch auf die Ringbreite achten. Breite Ringe passen eher zu langen Fingern; dünne zu kurzen. Für Trauringe typisch ist auch eine Gravur auf der Innenseite. Diese kann ganz individuell den Fingerabdruck des Ehepartners abbilden, einen Vers oder eine Zeile aus eurem Trauspruch oder ganz klassisch den Namen und das Hochzeitsdatum enthalten. Der Phantasie sind dort kaum Grenzen gesetzt.

Wenn ihr aber eure ganz eigenen Ideen von eurem Trauring habt und diese gerne selber umsetzen möchtet, dann könnt ihr dies in Trauringkursen tun. Dort fertigt ihr unter fachkundiger Betreuung des Goldschmieds euren ganz individuellen, einzigartigen Trauring selbst.

Trauringe sind das Symbol für die Liebe und die Ewigkeit. Und ewig sollen sie auch halten. Sie sollen allen möglichen Alltagsansprüchen genügen und dies jahrzehntelang. Dennoch solltet ihr  einige Pflegetipps beachten. Schützt eure Ringe vor Chemie! D. h. nehmt sie beim Abwaschen, Wäsche waschen oder schminken ab. Geht nicht mit ihnen ins Schwimmbad und cremt sie nicht mit ein. Auch der Kontakt mit metallischen Gegenständen wie z. B. beim Handwerken, beansprucht die Ringoberfläche. Falls diese dann doch einmal angelaufen oder zerkratzt ist, hilft meist ein warmes Wasserbad mit etwas Feinwaschmittel, oder ihr bringt sie zum Juwelier eures Vertrauens. Dieser poliert die Trauringe dann nicht nur auf, sondern kontrolliert auch den Sitz eurer eingefassten Edelsteine.

Dann viel Freude bei der Suche nach eurem Traum-Trauring.

Bildrechte Titelbild: © iriksavrasik / shutterstock